Naturkontakte: Der Weißstorch ist zurück in NRW, auch im Ruhrgebiet

Adebar steht auf dem Dach. © Stefan Fabritz

Die letzten wilden Weißstörche brüteten 1918 im Münsterland, 1930 in der Warburger Börde und 1947 im Kreis Kleve. Dann war Schluss.  Die Entwässerung von Feuchtwiesen, immer mehr Gifteinsatz und zu guter Letzt die Bejagung machten dem Klapperstorch den Garaus

Aber ab 1979 verbot die EG- Vogelschutzrichtlinie in der gesamten EG (heute EU) die Jagd auf die Vögel. Wie im übrigen Deutschland wurden auch in NRW zusätzlich immer mehr Feuchtwiesen renaturiert und unter Naturschutz gestellt. Der Erfolg stellte sich bald ein: Die Weißstörche und mit ihnen viele andere Arten wie Biber, Fischotter und sogar der Seeadler kehrten zurück

 

 

Nach 2010 brüteten wieder über 75 Paare in NRW. Die meisten davon in der Weseraue im Kreis Minden-Lübbecke im Nord-Osten unseres Bundeslandes. 2016 waren es schon 260 Brutpaare, heute sind es über 300.

Heute brüten Weißstörche bereits an den Rändern des Ruhrgebiets. Denn hier gibt es wieder naturnahe Auen mit Feuchtwiesen, in denen es ausreichend Nahrung gibt. Bekannt sind die Storchenhorste an Rhein und Lippe im Kreis Wesel, bei Dorsten im Hervester Bruch oder in der Walsumer Rheinaue in Duisburg. Aber auch im Osten des Ruhrgebiets, in der Lippeaue bei Unna, kann man Adebar im Frühjahr wieder klappern hören. Sind die Jungstörche dann im Sommer ausgeflogen, kann man sie mit ihren Eltern (fast) überall im Ruhrgebiet antreffen, wo es Wiesen und Weiden gibt.

Übrigens: Auch Biber, Fischotter und Seeadler haben mittlerweile den Weg ins Ruhrgebiet gefunden, und alle zuerst an Rhein oder Lippe!

Wer weiß mehr über Weißstörche in NRW?

 

Text: © Peter Schütz – Wildes Ruhrgebiet

Bilder: © Alexander Krebs & Stefan Fabritz – Wildes Ruhrgebiet