Stadtnatur: Wildtiere im Zoo?

Kunstfelsen AHOI - Sabine Fabritz

Ja so ist es. Seit einigen Jahren fahren auch wir hin und wieder mal in einen der vielen Zoos und Tierparks bei uns im Ruhrgebiet um andere Tiere als die heimischen abzulichten.

Im Laufe der Zeit und bei Durchsicht der im Zoo umgesetzten Aufnahmen ist aufgefallen, dass auch immer wieder wildlebende, heimische Tierarten in unseren Zoos vorzufinden sind. Es ist erstaunlich welche Vielfalt an wildlebenden Arten sich auch dort zu Hause fühlt. Nicht zuletzt hängt das sicherlich damit zusammen, dass Tiere genau wie der Mensch pragmatisch veranlagt sind. Soll heißen: angebotene Nahrung für die „Zootiere“ wird auch sehr gerne von hier vorkommenden wildlebenden Tierarten genutzt.

So wurde der Buntspecht im Wolfsgehege bei der Futtersuche beobachtet. Dieser fand erstaunlicherweise die Ruhe und vor allem die Zeit um sich an einem Stück Rippe, welches selbstverständlich für die Besitzer des Geheges gedacht war, satt zu fressen. Der Graureiher legt sich im Bibergehege auf die Lauer, um einen Fisch zu ergattern. Karpfen im Paviangehege wetteifern um Gemüse oder Obst, welches als Futter für die Affen gedacht war und durch Zufall im Wasser gelandet ist. Im Gehege der Luchse konnten wir eine junge Bisamratte beobachten. Diese wusste ganz genau auf welcher Seite der Absperrung baden erlaubt ist. Möwen und Krähen versuchen regelmäßig einen Happen im Polarbär- oder Seelöwengehege zu ergattern. Von den diversen weiteren Vögeln, Amphibien, Säugetieren wie Igeln und Nagern und den vielen, vielen Insektenarten sprechen wir erst gar nicht. Ein besonderes Erlebnis war jedoch z. B., dass ein Fuchs durch „Afrika“ streifte und fotografiert werden konnte. Gut, nicht gerade als Portraitaufnahme, aber seien wir mal ehrlich, es ist schon etwas außergewöhnlich.

Zu dem kostenlosen Futterangebot kommen sicherlich noch die „Ruhe“ bzw. die Möglichkeit sich gefahrlos aufzuhalten, zu bewegen sowie die guten Unterschlupfmöglichkeiten, Nistplätze und das natürliche Nahrungsangebot, welches ebenfalls genutzt wird.

All dies sind nur einige Beispiele die wir als Besucher in der Zoom Erlebniswelt beobachten konnten. Es gibt selbstverständlich hunderte Beispiele sowie andere Zoos und Tierparks, in denen es genau so oder ähnlich von statten geht.

Selbstverständlich fährt man nicht unbedingt in den Zoo, um heimische Tiere zu beobachten. Sollte man meinen. Allerdings war es tatsächlich so dass es vor einiger Zeit Zoobesucher gab, um einen Eisvogel in der Zoom Erlebniswelt zu fotografieren, der dort offensichtlich regelmäßig auf die Jagd ging.

Wie man sieht, es immer wieder wert sich die Zeit zu nehmen, um einen Zoo oder Tierpark zu besuchen. Sicherlich kann man jetzt wieder über den Sinn und nutzen einer solchen Institution diskutieren, aber das wollen wir bewusst außen vorlassen und die Freude an einem Besuch nicht trüben.

Text © Wildes Ruhrgebiet – Peter Schütz & Stefan Fabritz

Fotos: © Wildes Ruhrgebiet – Sabine Fabritz, Stefan Fabritz, Alexander Krebs & Michael Sobczak