Stadtnatur: Schnecken im Pott

Ein Rennen gegen die Zeit?

In diesen Monaten ist der Schrecken vieler Gartenbesitzer wieder unterwegs, die Schnecken.
Dabei ist diese Verallgemeinerung falsch, den Schrecken verursachen allein die Nacktschnecken, die das frische Grün in den Gärten wegfressen. Dabei wird gerne übersehen, dass die Schnecken auch nützliche Seiten haben. So haben Forscher festgestellt, als sie auf einer von zwei gleichartigen Flächen die Schnecken intensiv bekämpften, dass im Vergleich zu der zweiten Fläche hier die Pflanzenvielfalt abnahm. Auch im Garten sind Schnecken durchaus nützlich, die meisten Schnecken fressen überwiegen abgestorbenes Pflanzenmaterial und tote Tiere. Ihre Ausscheidungen tragen anschließend zur Humusbildung und folglich zur natürlichen Düngung des Bodens bei. Nur die Nacktschnecken sind es gewesen, wenn morgens die frischen Triebe wieder mal weggefressen sind.

Beobachtet man die Schnecken, wird man schnell feststellen, dass sie interessante Leistungen erbringen z. b. beim Erklimmen der Getreidehalme. Auch das Überwinden von Hindernissen, egal ob Holzbrett oder Mauerfuge, ist selbst für die „Hausträger“ kein Problem. Auch sonst sind Schnecken nicht unbeweglich, ihr täglicher Bewegungsraum beträgt je nach Art bis zu 15 Meter.

 

Neben den tierischen Feinden, in erster Linie der Igel, ist der Mensch eine Gefahr für die Tiere. Nicht nur der Gärtner, der die Nacktschnecken bekämpft und dabei viele andere Schnecken mit vergiftet, sondern auch der Mensch als Autofahrer kostet so mancher Schnecke das Leben und so manche (Weinberg-)Schnecke landet auf einem menschlichen Speiseplan. Allerdings stehen die Schnecken auch auf dem Speiseplan des Tigerschnegel, der sich hauptsächlich von anderen Schnecken und deren Eiern ernährt. Mit ihnen im Garten ist der Schrecken der Nacktschnecke auch nur halb so groß.

Fotos & Text: © Wildes Ruhrgebiet – Thomas Mandrysch

Foto Tigerschnegel: © Wildes Ruhrgebiet – Klaus Hoell