Stadtnatur – Mückenjäger: die Mehlschwalbe

Mehlschwalbe an der Fassade in Essen-Überruhr © Alexander Krebs

Was in der Nacht die Fledermäuse (deutlich effektiver) erledigen, machen tagsüber die Mehlschwalben: Mücken jagen (neben vielen anderen Insekten). Vor allem an schwülen Abenden kann man beobachten, wie sich viele Schwalben an ihren Nestern sammeln und die Häuser förmlich umschwärmen. In teilweise tollkühnen Flugmanövern wird dabei manche Stechmücke einkassiert und ins Nest gebracht, um den Nachwuchs zu füttern. Natürlich werden neben Mücken auch andere Insekten erwischt, aber zum Mehlschwalben-Schnabel passt eine Stechmücke ganz gut.

Wer übrigens einmal eine natürliche Kolonie Mehlschwalben gesehen hat, der weiß, warum unsere Häuser ideal sind für die kleinen Luftakrobaten. Sie ähneln den Felswänden, an denen sie ursprünglich brüteten.

Und man kann den kleinen Vögeln sogar helfen. Eine Schale feuchter Lehm zum Ausbessern der Nester nach dem Winter wird immer dankbar angenommen. Und Pferdehaare (wer hat) werden auch immer wieder gern genommen.

Also ärgert euch nicht über den Dreck, den sie machen, sondern seht mehr den Vorteil, dass sie lästige Mücken fangen, bevor sie in die Wohnungen kommen. Wer sich dennoch etwas vor dem Dreck schützen möchte, der kann unter die Nester ein Kotbrett anbringen. Dabei sollte allerdings ca. 90cm Abstand gewährleistet sein, damit Nesträuber kein allzu leichtes Spiel haben.

 

© Wildes Ruhrgebiet – Alexander Krebs