Ruhrwildnis: Igel gefunden?

Igel in Herne

Igel sind jetzt im Oktober nicht nur nachts unterwegs sondern bereits vor Sonnenuntergang, oder sogar schon mitten am Tag. Sie rascheln im Unterholz oder laufen quer über die Straße. Das ist normal!  Denn für die „Stachelritter“ steht der Winterschlaf vor der Tür. Und warum ist das normal? Weil die Nachtschwärmer zur Zeit unstet, unruhig und manchmal ganz schön schlaflos sind. Denn ein Problem raubt ihnen den Schlaf: Sie müssen ein Frost-freies Bett für ihren langen Winterschlaf finden. Ein Laubhaufen im Stadtpark, auf dem Friedhof oder ein Komposthaufen im Garten wären da schon ziemlich ideal – Aber wo finden? Die „Braune Tonne“ oder der städtische Laub-Sammel-Sack haben allzu oft den Komposthaufen oder den Laubhaufen ersetzt. Und so irrt der eine oder andere Igel auf seiner Suche nach einem geeigneten „Winterhotel“ lange, oft viel zu lange erfolglos umher.

Gerade junge Igel, die in diesem Jahr geboren wurden und jetzt im Oktober immer noch weniger als 500 Gramm wiegen, haben da ganz schön schlechte Karten. Vor allen Dingen dann, wenn das Thermometer bereits Ende Oktober oder spätestens im November des Nachts unter Null sinkt. Das Erfrieren ist dabei gar nicht die größte Gefahr. Aber die Entkräftung mangels Nahrung. Denn die Nahrung der Igel mag keinen Frost. Regenwürmer, Schnecken, Laufkäfer, Insekten-Larven oder Ohrwürmer sind bei Frost schlichtweg nicht mehr zu finden, auch nicht für die feine Igel-Schnüffel-Nase.

Was ist nun zu tun, wenn man im Oktober oder November einem leicht desorientiert wirkenden Igel am Tage begegnet? Der eingefleischte Ökologen würden jetzt sagen: Nichts – Denn Uhu, Fuchs oder Marder sind dankbar für die leichte Beute so kurz vor der mageren Zeit des Winters. Aber diese Sichtweise ist nicht jedermanns und jederfrau Sache. Hilfe bieten in solchen Fällen private Organisationen wie z.B. die „Igelhilfe“. Unter http://www.pro-igel.de/igel-links/adressen.html#4 findet man nach Postleitzahlen geordnet Adressen von Igel-Auffangstationen . Aber auch einige Tierarztpraxen nehmen sich des Problems der  Igel-„Fundtiere“an.

Im westlichen Ruhrgebiet (Essen) gehört zu diesen Anlaufstellen zum Beispiel die 24 Sunden erreichbare Tierarztpraxis Dr. med. vet. Apelt (http://www.tieraerztliche-klinik.de, 0201/342604. Aber Achtung: Nur für Tiere, die auf dem Stadtgebiet Essen gefunden wurden, trägt die Stadt Essen anschließend die Kosten.